Das Aktionsbündnis Demenz Singen/Hegau ist eine Arbeitsgemeinschaft, die das Thema „Demenz“ in den Fokus rückt und immer wieder durch gezielte Aktionen und Infoveranstaltungen über die Erkrankung aufklärt.
Zusammengetan hat man sich für die Aktion „Herzen verschenken“ mit der Caritas Singen-Hegau e.V., die derzeit das Projekt „Von Mensch zu Mensch“ umsetzt und damit die soziale Teilhabe älterer Menschen fördert. Was gibt es sinnvolleres, als gemeinsame Intensionen zu haben und diese gemeinsam zum Ziel zu bringen?
Eine gute Gelegenheit, sich den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Singen bekannt zu machen, boten der alljährliche Stadtlauf im Mai und das City-Fest im Juni mit vielen Attraktionen für Jung und Alt. Beide Veranstaltungen lockten zahlreiche Menschen in die Innenstadt, mit denen man das Gespräch zum Thema Demenz suchen konnte – und fand.
Die Mitglieder des Bündnisses, erkennbar an ihren leuchtgelben Halstüchern, mischten sich unter die Menschen und verschenkten unter dem Motto „Ein Herz für Demenz“ selbst gebastelte Herzen mit unseren Kontaktdaten auf der Rückseite. Die Herzen wurden aus Resten von Geschenkpapier oder Tapetenresten hergestellt. Viele Seniorinnen und Senioren, sowie Menschen mit Demenz und Menschen mit und ohne Einschränkungen/Behinderungen haben sich mit großer Freude an der Bastelaktion beteiligt. Wir haben irgendwann den Überblick verloren, wie viele Herzen wir letztlich verschenkt haben, aber es dürften mehrere Hundert gewesen sein.
Da wir ohne die fleißigen Bastler und die freiwilligen Herzchenverteiler diese Aktion nicht hätten verwirklichen können, wollen wir einmal eben diejenigen zusammenfassend zu Wort kommen lassen, die mittendrin waren:
„In meiner Einschätzung war die Aktion „Herzen verschenken“ ein schöner Erfolg und ein einfacher Beitrag zur Aufgabe des Aktionsbündnis Demenz Singen-Hegau. Denn ich erlebte, wie viele Menschen in ihrem privaten Umfeld schon mit dem Thema Demenz in Kontakt gekommen sind oder aktuell damit konfrontiert sind. Es gab zwar auch Passanten, die kein Herz wollten, aber die meisten Menschen verstanden die Botschaft „Von Mensch zu Mensch“ sofort. Mir wurde durch diese Aktion klar, dass doch viele Menschen ein großes Bedürfnis nach Information haben oder sich gefreut haben, einfach mal „Erzählen zu können“.
„Ich kann dem nur zustimmen. Ich habe ebenfalls nette Gespräche geführt. Betroffene Angehörige sind sehr froh, wenn sie sich aussprechen können. Ich finde es sehr wichtig, dass wir zur „Enttabuisierung dieser Krankheit Demenz“ beitragen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“
„Mir hat es eine Freude bereitet, mit einer tollen Aktion Menschen zu berühren. Menschen, egal welchen Alters, Konfession, Herkunft…… Fast jedem konnte man beim Herzchen verschenken ein Lächeln hervorlocken. Ich bin mit einem tollen, zufriedenen Gefühl nach Hause gegangen.“
Ich glaube, man kann dem eigentlich nichts hinzufügen. Doch! Eines noch: wir haben gezeigt, dass es auch mit wenig Mitteln und wenig Aufwand möglich ist, Wege zu finden, die Demenz weiter aus der Tabuzone zu holen.
Gabriele Glocker
Koordination Aktionsbündnis Demenz Singen-Hegau