Am Donnerstag, 22. Mai 2025, veranstaltete das Empowerment-Projekt „In Konstanz zu Hause – wir machen mit“ eine Informationsreise zum Landtag Baden-Württemberg.
Am Montag, 16. Juni 2025, waren die Teilnehmerinnen des Projekts beim Europäischen Parlament in Straßburg eingeladen.
Projektleiterin Zahide Sarikas erklärte den Wahlkreisvertretern: „Das Projekt dient der Ermutigung von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte, sich in der Politik vor Ort, aber auch in Vereinen, Verbänden und Gewerkschaften der neuen Heimat zu engagieren“.
In Stuttgart hielt man die elegante Konstanzer Frauengruppe zunächst für eine internationale Delegation. Nach der Klarstellung freute sich der Besucherservice, dass es den Frauen aus Konstanz gelungen war, unter der Woche nach Stuttgart zu kommen.
Tatsächlich konnten nicht alle Interessierten teilnehmen: viele mussten arbeiten, hatten Prüfungen, mussten kranke Kinder zu Hause versorgen, etc. Das zeige wieder, wie wichtig es sei, die Doppelt- und Dreifachbelastung der Frauen ernst zu nehmen, so Zahide Sarikas.
Es gab eine Einführung in die Arbeitsweise des Landtags (von gesellschaftlicher Debatte zur Gesetzgebung), eine Führung durch das Hohe Haus und Gelegenheit zum direkten Austausch mit Abgeordneten. Die mitreisende SPD-Kandidatin Giuliana Ioannidis äußerte sich so: „Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, nicht mit offenen Türen empfangen zu werden, will ich Türen für Andere öffnen“, und sprach damit vielen Teilnehmerinnen aus der Seele.
Die besuchte Sitzung des Landtags behandelte verschiedenste Themen: Lernmittelfreiheit, Bezahlkarte für Asylbewerber, Beschäftigung schwerbehinderter Menschen u.v.m.
„Es ist spannend zu erleben, wie solche Fragen ernsthaft diskutiert werden“, meinten Teilnehmerinnen. „Aber es ist auch sehr gut selbst zu erfahren: die Abgeordneten sind nahbar, Menschen wie Du und ich; das Parlament steht allen offen.“ Alle zogen einen positiven Vergleich zu ihren oft undemokratisch geführten Herkunftsländern.
Beim Besuch des Europäischen Parlaments (Einladende war unsere südbadische MEP Vivien Costanzo) waren alle begeistert von dem Aufwand, der getrieben wird, um alle Nationen und Nationalsprachen an der Debatte im Plenum zu beteiligen, und dass auch die politische Situation ihrer Herkunftsregionen auf der Tagesordnung steht. Alle Teilnehmerinnen nahmen viele Anregungen und Impulse für die Projektarbeit in Konstanz mit.
Dieses Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg (01.07.2024-31.12.2025).