Sozialpsychiatrie feiert besonderes Jubiläum

Am 22.11.2024 lud die Sozialpsychiatrie der der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Konstanz e.V. in den Wichernsaal der Luthergemeinde in Singen ein, um ein bedeutendes Jubiläum zu feiern: Zusammengerechnet über 250 Jahre engagiert sie sich in den unterschiedlichen Bereichen für mehr Menschlichkeit, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und Teilhabe für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Aus diesem Anlass sollte der Öffentlichkeit ein Einblick in die Entstehung sowie die tägliche Arbeit der Sozialpsychiatrie gegeben werden.

Wie Fachbereichsleitung Nora Schlenkrich schilderte, hat alles 1983 mit der Tagesstätte und der ersten WG in Singen begonnen. Es folgte 1987 der Sozialpsychiatrische Dienst sowie 1996 das erste Betreute Einzelwohnen. In den Folgejahren wurde eine weitere WG in Konstanz sowie fünf Appartements in Singen eröffnet. 1999 kam es dann zur Gründung des Fördervereins Sozialpsychiatrie. Es folgenden weitere WGs in Gottmadingen und Singen. 2006 wurde Skipsy gegründet, was so viel heißt wie: Singener Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind. 2008 kam es zur Gründung des Niederschwelligen Arbeitsangebotes, welches inzwischen am Heinrich-Weber-Platz 2 in Singen angesiedelt ist. In den Folgejahren folgten weitere WGs und Appartements in Singen und Gottmadingen und so ergeben sich über 250 Jahre wertvoller Arbeit für psychisch erkrankte Menschen, wenn man alle Jahreszahlen zusammenrechnet.

„Ich denke wir dürfen uns hier im Landkreis ein bisschen auf die Schultern klopfen, da wir sehr gut aufgestellt sind“, so AWO-Geschäftsführerin Regina Brütsch über das Angebot der Sozialpsychiatrie. 1,7 Millionen Euro hat das Budget der Sozialpsychiatrie im Jahr 2024 betragen, wie Regina Brütsch schilderte. Sie zeigte sich dankbar, dass die Angebote durch den Landkreis finanziell abgesichert sind. Ihr Dank galt dabei insbesondere Diana Frey für die gute Zusammenarbeit sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialpsychiatrie, dem Förderverein Sozialpsychiatrie und der Werner-Messmer-Stiftung. Regina Brütsch hob hervor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Teil über 30 Jahre lange für die Sozialpsychiatrie tätig waren. „Das sagt auch etwas über die gute Zusammenarbeit in diesem Bereich aus“, so die Geschäftsführerin.

„Psychische Erkrankungen sind etwas Gemeines, denn man sieht sie nicht so wie andere Erkrankungen“, so der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz in seinem Grußwort. Daneben neigten viele psychisch Kranke dazu, sich zu verstecken, da psychische Erkrankungen vor nicht allzu langer zeit noch stigmatisiert worden seien. Wichtig sei es, die Erkrankten zu begleiten uns ihnen eine Tagesstruktur zu geben, so wie es die AWO tue.

Lob kam auch von der neue Amtsleiterin des Kreissozialamtes in Konstanz Diana Frey, die die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit hervorhob.

Der ehemalige Geschäftsführer der AWO Kreisverband Konstanz, Werner Neidig, erläuterte, wie ihm von Beginn seiner Tätigkeit an, die Entwicklung der Sozialpsychiatrie am Herzen lag. Von seinem heutigen Standpunkt als Ehrenamtlicher aus könne er feststellen, dass sich die AWO zu einem wichtigen Angebot für psychisch Kranke entwickelt und ein weitgefächertes Angebot an Beratung und Betreuung biete.

Sein Nachfolger als Geschäftsführer, Reinhard Zedler, der selbst einmal bei der Sozialpsychiatrie gearbeitet hat, blickte sorgenvoll auf die heutigen Jugendlichen, von denen viele mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen hätten. Er lobte die verschiedenen Angebote der Sozialpsychiatrie, die gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der psychisch Kranken eingingen.

Weitere Beiträge gab es von Klientinnen und Klienten der Sozialpsychiatrie, dem Förderverein Sozialpsychiatrie und Skipsy.

Auf dem Foto v. l. n. r.: Regina Brütsch, Franziska Doderer (Förderverein Sozialpsychiatrie), Nora Schlenkrich, Petra Bialoncig (Werner-Messmer-Stiftung)

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