Die Alleskönner – das Skipsy-Buch

Minister bekommt Buch überreicht (Meldung vom 19.09.2016)
Anlässlich seines Besuches Anfang August bei der AWO in Singen bekam auch der neue Sozial- und Integrationsminister Baden-Württemberg Manne Lucha das Skipsy-Buch überreicht. Da der Minister berufliche Erfahrungen im Bereich Sozialpsychiatrie hat, war er sehr interessiert an diesem Projekt.


Projekt Skipsy stellt Buch vor (Meldung vom 02.12.2015)
29 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 18 Jahren haben im Rahmen des Gruppenangebots zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen von psychisch kranken Eltern (Skipsy) Texte und Bilder für ein Buch angefertigt, mit dem sie anderen helfen wollen, die psychischen Krankheiten ihrer Eltern zu verstehen und auch einen Einblick in ihr eigenes Seelenleben geben möchten. Präsentiert wurde das Buch mit dem Titel „Die Alleskönner – Sind wir das?“ vor gut 120 Besuchern am 30. November bei Buch Greuter in Singen.
Die Kinder und Jugendlichen entschieden sich für eine alphabetische Ordnung als Wegweiser durch das Buch. Dabei behandeln sie Themen von A wie Angst über K wie Kraft bis hin zu Z wie Zukunft.
„Es war viel Mut und eine hohe soziale Kompetenz für das Gemeinschaftsprojekt erforderlich“, erklärte Maria Müller, eine der Mitarbeiterinnen und Mitinitiatorin. Ihr Lob galt dabei insbesondere ihren Schützlingen, die oftmals groß und stark sein müssten, aber auch hilfsbedürftig seien.
Herausgegeben wird das Buch vom Förderverein Sozialpsychiatrie nord-westlicher Landkreis Konstanz e.V. und der AWO Kreisverband Konstanz e.V. Das Buch ist im Verlag Michael Greuter erschienen und kann im Buchhandel oder in der AWO-Geschäftsstelle am Heinrich-Weber-Platz in Singen erworben werden. Weitere Information über das Buch unter Tel. 07731 / 790254.

Skipsy Buch "Die Alleskönner"

Auszüge aus dem Buch:

Skipsy Buch "Die Alleskönner"

Rezensionen:

„Ein sehr gelungenes Buch, sehr ansprechend gestaltet und glaubwürdig, da die betroffenen Eltern und Kinder zu Wort kommen. Gute Mischung aus eigenen erlebten Eindrücken und fachlich konstruktiven Impulsen. Sowie kleine aber feine Benennung und Aufklärung über die Erkrankungen. Schön gestaltet, habe es gerne durchgeblättert und gelesen. Das Buch ist gut weiterzuempfehlen.“

„Ein sehr außergewöhnliches Buch mit viel Fingerspitzengefühl. Könnte mir vorstellen, dass es gut gemeinsam mit Eltern oder Kindern anzuschauen ist. Für Gruppenarbeit eher nicht ganz so einsetzbar. Als ‚Geschenk‘ für Betroffene, Angehörige oder Kinder finde ich es super, weil es viele gute Impulse enthält.“

Anja Rapp, Stefanie Keller, von Gute Zeiten – schlechten Zeiten des Evang. Beratungszentrums Würzburg

„Die Alleskönner. Sind wir das?“
„Nein, das müsst ihr auch nicht sein. Wir helfen euch.“ – das möchte man den Kindern und Jugendlichen von „Skipsy“ mitgeben, nachdem man ihr Buch über ihre Erfahrungen gelesen hat. Kinder und Jugendliche, die einen psychisch erkrankten Elternteil haben.
Bei „Skipsy“, einer Einrichtung, die sich um solche Kinder und Jugendliche kümmert, ist ihnen die Möglichkeit gegeben worden, gemeinsam ein Buch zu gestalten. Ziel war es, die Kinder ihre Ängste, Nöte, Belastungen in Wort und Bild ausdrücken zu lassen.
Endlich wird auf diese „Schattenkinder“ ein Licht geworfen. In der Gemeinschaft gleich betroffener Kinder und Jugendlicher wagen sie es, über ihre Sorgen und Überlastungen zu sprechen.
„Ich weiß nicht, was los war. Alles war verwirrend und durcheinander.“
Dabei ist erstaunlich, wie treffend die Kinder die Krankheit ihrer Eltern in ihren Bildern oder Worten beschreiben.
Aber: „Wenn alle in der Familie Bescheid wissen, dann schaffen wir es gemeinsam.“ – stellt ein Achtjähriger fest. Er malt dazu seine Familie unter einem Dach. Alle zusammen.
Das Buch schildert eindrücklich die Situation von Kindern, die im Ausnahmezustand leben müssen, und das oft über lange Zeit.
Dazu gehören auch die Kinder, die von Tod und Sterben bedroht sind, die lange Krebstherapien mit unsicherem Ausgang von Geschwistern oder Eltern überstehen müssen, oder deren chronische, lebensverkürzende Krankheiten.
Alle Fragen, die diese Kinder in dieser Zeit bedrücken, werden angesprochen:
das Außenseitertum, die Schuldgefühle, empfundene Ohnmacht und Wut.
Die Situation der Überforderung, „Alleskönner“ sein zu müssen, trifft auch auf diese Kinder zu.

So wünscht man dem Buch viele Leser. Es sollte in keiner Schule, keinem Kindergarten oder keiner Beratungsstelle, die sich um Probleme von Kindern und Jugendlichen kümmern, fehlen.
Es gibt Interessierten eine Chance, sich in das Erleben dieser Kinder hinein zu versetzen.

Dr. Gisela Wittner
Kinderärztin
78315 Radolfzell

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